Biologisch betrachtet bildet der Pilz eine eigene Art neben Tieren und Pflanzen. Sein Spektrum reicht vom Einzeller bis zum Vielzeller. Damit bildet er ein eigenständiges, geheimnisvolles Element im Reich der Natur.
Dieses Mysterium, aufspürbar in Wald und Wiese, hat die Menschen seit jeher fasziniert. Der Pilz will gesucht und entdeckt werden, er ist ein Objekt des Sammelns, aber auch dessen Sinnbild. Verhält es sich mit dem Sammeln von Gegenwartskunst nicht ähnlich? Auch sie übt große Faszination aus. Die damit verbundenen Emotionen und Begehrlichkeiten, die verborgenen und nur schwer aufspürbaren Mikrokosmen beschäftigen Passionierte in der ganzen Welt. Künstler, Galeristen, Kuratoren und Sammler, Kunstkritiker, Kulturpolitiker und Wissenschaftler, sie alle verbringen ihre Tage damit, zu suchen und zu finden.
Die in diesem Buch versammelten Beiträge nähern sich dem Phänomen des Sammelns aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Der Künstler, der Kunsthistoriker, der Unternehmer, der Galerist und der Kulturwissenschaftler, die selber alle auch Sammler sind, äußern ihre persönliche Sicht – auf dass die Lesenden möglichst vielversprechende Fährten aufspüren.
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